Bayerische Semmelknödel


Semmelknödel, oder - nach Karl Valentin - Semmelnknödeln, sind die typisch bayerische Beilage zum Schweinebraten. Wer mit folgendem Rezept Semmelknödel machen möchte, der verwendet alte Semmeln (Brötchen), die schon ein paar Tage an der Luft getrocknet sind.

Die altbackenen Semmeln, die für Semmelknödel infrage kommen, sollten aus Weißmehl hergestellt sein. Das heißt, es werden Kaisersemmeln, Wasserwecken, fränkische Kipfe oder auch bayerische Brezn verwendet. Vollkornbrötchen, Roggenbrötchen oder glutenfreie Brötchen eignen sich nicht so gut.

Semmelknödel, die beim Mittagstisch nicht ganz aufgegessen werden, sollten ebenso wie Kartoffelknödel nicht in der Mikrowelle aufgewärmt werden. Sie verlieren ihre Fluffigkeit und büßen auch an Geschmack ein. Dennoch können die Restknödel natürlich weiter verwertet werden:

Übrig gebliebene Semmelknödel werden im Kühlschrank aufbewahrt und am nächsten Tag in Scheiben geschnitten und mit etwas Butter in der Pfanne leicht knusprig gebacken. Dazu schmecken ein Spiegelei oder ein Rührei und ein leichter, frischer Salat. Auf diese Weise werden die einstigen Frühstückssemmeln restlos verwertet und lecker schmecken sie bei der 3. Verwendung immer noch.

Übrigens, ganz wichtig: Nicht dass jemand auf den falschen Gedanken kommt: Im Kartoffelknödel ist zwar in der Mitte ein Stückchen geröstete Semmel versteckt, im Semmelknödel wird aber KEIN Stückehen Kartoffel eingedreht!


3 Semmeln (Brötchen, alt und hart)

100 ml Milch (heiß)

1/2 Zwiebel

10 g Butter

1 EL Petersilie

1 Ei


Die alten, harten Brötchen werden in Würfel geschnitten und mit der heißen Milch übergossen und sofort zugedeckt.

Die Zwiebel wird ebenfalls kleingewürfelt und mit der Butter in der Pfanne glasig gedünstet.

Dazu kommt ein Esslöffel Petersilie, die ebenfalls kurz mitgegart wird.

Die Petersilienzwiebeln werden zu den inzwischen aufgeweichten Brötchen gegeben und das Ei wird darüber geschlagen.

Es wird mit Salz, Pfeffer und Muskat gewürzt und mit der Hand alles gut durchgemischt und zu einem möglichst homogenen Teig verarbeitet.

Mit leicht angefeuchteten Händen werden aus der Masse runde Knödel gedreht. Sollte der Teig recht klebrig sein, kann er mit wenig Mehl "getrocknet" werden.

Die Knödel werden in schwach kochendes Salzwasser gelegt.

Anschließend wird die Temperatur des Herdes heruntergeschaltet, dass das Wasser nur noch siedet.

Ohne Topfdeckel müssen die Semmelknödel im heißen Wasser 20 Minuten ziehen. Wenn sie dann an der Wasseroberfläche schwimmen, sind sie fertig.


Eine tolle Variante zu den Semmelknödeln sind übrigens die Speckknödel. Für die Speckknödel werden zusätzlich ca. 150g geräucherter Speck in kleine Würfel geschnitten und in der Pfanne ausgelassen. Dann kommen, wie beschrieben, die Zwiebeln und später die Petersilie dazu und der Speckknödel wird zubereitet wie ein normaler Semme!knödel.